Polnisches Radio in Oberösterreich dieses Mal auf Deutsch! Normalerweise halten wir die Sendung in der polnischen Sprache ab, nur dieses Mal, auf Grund der großen Nachfrage seitens österreichischer Freunde und Bekannte bereiteten wir ein spezielles Programm vor.
Polen ist ein großes Land im Herzen Europas, das über 1000 Jahre alt ist. Es liegt an der Weichsel, an der Oder und an der Ostsee. Polen ist fast 4Mal größer als Österreich. Dank der stürmischen Geschichte, der zentralen Lage in Europa, sowie den Berührungspunkten vieler Nationen und Konfessionen entwickelte sich in Polen eine faszinierende materielle und geistige Kultur… aber wie schaut Polen aus der Sicht der Österreicher aus? Was wissen Österreicher über Polen eigentlich?? Sind es nur Klischees? Na ja, immer hin haben Klischees einen schlechten Ruf, dafür merkt man sie sich leichter. Ob es tatsächlich so ist, haben wir ein paar Leute befragt.
Musikalische Begleitung:
1. Etüde in E-DUR vom Frederik Chopin. Es ist eine besondere Etüde für Polen. Als Chopin sie komponierte, befand er sich im Ausland. Die Etüde ist eine Erinnerung an sein Heimatland.
Fryderyk Franciszek Chopin - wurde in der Nähe von Warschau in Żelazowa Wola geboren. Er komponierte schon im Alter von sieben Jahren. Fryderyk Chopin musste als Gegner der russischen Oberherrschaft Polen verlassen, um dem Gefängnis zu entkommen. Bis zu seinem Tod lebte er im Exil. Er gehörte zu den einflussreichsten und populärsten Klavierkomponisten des 19. Jahrhunderts und gilt als bedeutendste Persönlichkeit in der Musikgeschichte Polens. Er bleibt ein Genie, das über den Tod hinaus lebt. Das Jahr 2010 ist ein Jubiläumsjahr zu Ehren seines 200. Geburtstages.
(Quelle: http://www.culture.pl/de/culture/artykuly/os_chopin_fryderyk )
2. "Smuga cienia" („Die Schattenlinie“) – gesungen von Anna Maria Jopek, Musik - Wojciech Kilar. Das Stück stammt aus der Verfilmung einer Erzählung von Joseph Conrad unter dem Titel „Smuga cienia“ vom Regisseur Andrzej Wajda.
Anna Maria Jopek ist eine polnische Sängerin, die in Warschau geboren wurde. In der Manhattan School of Music in New York lernte sie Jazz. Außerdem studierte sie das klassische Klavier in der Warschauer Musikakademie. 2000 unternahm sie eine Konzertreise nach Israel und war in Katowitz mit ihrer Band die Vorgruppe von Sting. Sie und ihre Band tourten unter anderem in Deutschland, Österreich, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Sie arbeitete sie mit dem deutschen Gitarristen Robert Wolf zusammen… (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Maria_Jopek )
Wojciech Kilar gehört neben Krzysztof Penderecki und Henryk Mikołaj Górecki zur polnischen Avantgarde der 1960er Jahre. In den letzten dreißig Jahren erlangte er Ruhm vor allem als Komponist zahlreicher Filmmusik. Er wurde in Hollywood bekannt, wo er unter anderem mit Roman Polański in dem Drama Der Pianist zusammenarbeitete. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wojciech_Kilar )
Andrzej Wajda – studierte in der Staatlichen Filmschule in Łódź. Seine Filme Der Kanal und Asche und Diamant gelten als Meisterwerke des polnischen Kinos. Seit 1959 ist Wajda auch Theaterregisseur, vor allem am Teatr Stary in Krakau, aber auch an internationalen Bühnen. 1987 erhielt er den renommierten Kyoto-Preis. Seine Filme wurden auf den wichtigsten internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. 2000 erhielt er den Ehren-Oscar und auf der Berlinale 2006 den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk. Von Oktober 2006 bis Januar 2007 liefen die Dreharbeiten zu seinem Film über das Massaker von Katyń. Der Film kam am 17. September 2007 unter dem Titel Katyń in die polnischen Kinos; im Januar 2008 wurde die Nominierung von Katyń für den Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" bekanntgegeben. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Andrzej_Wajda )
3. Jazz Band Ball Orchestra - es ist die älteste Jazz-Gruppe in Polen und gleichzeitig international erfolgreichste Band traditionellen Jazzstils. Sie wurde von Trompeter Jan Kudyk gegründet. Ende der 60er tourte die Band durch Westeuropa und in den 80er Jahren schaffte sie dann den Sprung über den Atlantik und startete die erste Tournee durch die USA und Kanada. Für Sie ein Fragment aus dem Louis Amstrong Jazz Festival 2009
4. Krzysztof Dobrek – wie er selbst sagt: „Ich bin zur Welt gekommen um Musik zu machen“. Als Kind hat er ein paar Jahre Akkordeon gelernt, doch er wollte nie Akkordeonist werden. Das Leben hat ihm aber bewiesen, dass Akkordeon das Instrument ist, durch welches er sich, seine Gedanken und seine Gefühle zum Ausdruck bringen kann. Er wuchs in Polen auf. 1990 emigrierte Dobrek nach Wien und begann dort – nach zehn Jahren Abstinenz von diesem Instrument – wieder Akkordeon zu spielen. Krzysztof durchlief jahrelang die harte „Schule der Straßenmusik“ – eine Schule, die er höher zu schätzen weiß als seine akademische Ausbildung. Es folgten Projekte im Theater in der Josefstadt und im Burgtheater. Er spielte beim Acoustic Drive Orchestra und der Tschuschenkapelle und ist Akkordeonist von Maria Bills Edith-Piaf- und Jacques-Brel-Revuen. Krzysztofs Kompositionen werden u. a. von namhaften Ensembles wie Mnozil Brass, Triology und den Wiener Concert Schrammeln interpretiert. (Quelle: http://www.dobrek-bistro.com/biodobrek.htm )
5. Edyta Górniak bekannt als „Edyta“ gehört zu den polnischen Künstlern, denen es gelungen ist, internationale Chartplazierungen zu verzeichnen. Für Sie „Dotyk“ zu Deutsch „Berührung“ aus ihrem besten Album unter dem gleichen Titel.
6. „Dziwny jest ten świat“ („Seltsam ist diese Welt“) von Czesław Niemen - zum Schluss ein Lied, das wir allen unseren Zuhören widmen.
Niemen wurde als Czesław Juliusz Wydrzycki geboren. Seine Karriere als Rocksänger begann er Anfang der 1960er Jahre mit Liedern im Stil der Beatles, unter anderem als Mitglied der Band Niebiesko-Czarni. Niemens erstes Soloalbum erschien 1967 und enthielt den bis heute größten Protestsong und die Hymne der damaligen polnischen Jugend Dziwny jest ten świat (Seltsam ist diese Welt). Dieses Album sorgte auch für seinen Durchbruch im internationalen Rockgeschäft. Als Niemens Hauptwerk gilt das 1969 entstandene Album Enigmatic, ein Werk, das er dem Andenken des polnischen Freiheitshelden General Józef Bem gewidmet hat. Mit dem sechzehnminütigen Titelstück gelang Niemen eine überraschende Synthese aus traditioneller Kirchenmusik und avantgardistischer Rockmusik. Dieses Album offenbarte einen tief religiösen, in der Geschichte seiner polnischen Heimat verwurzelten Künstler. Niemen Enigmatic wurde zu einem Meilenstein in der polnischen Musikgeschichte und gilt noch immer als die „beste polnische Rockplatte aller Zeiten“ (Tylko Rock). Niemen gab Konzerte unter anderem in Frankreich, Italien, Deutschland, Indien und in England. In den 1980er und 1990er Jahren komponierte er zahlreiche Filmmusiken, darunter für Andrzej Wajdas Film Wesele (Die Hochzeit). Er trat weiter mit Konzerten auf und galt als lebende Legende der polnischen Rockmusik. Er beschäftigte sich in seinen letzten Lebensjahren neben der Komposition mit der Malerei und der Grafik. Am 17. Januar 2004 starb Czesław Niemen in Warschau an Krebs.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Czes%C5%82aw_Niemen )
Dziwny jest ten świat – Dieser Song entstand 1967. Niemen wurde durch das ein Jahr zuvor erschienene “It’s a man’s world“* von James Brown musikalisch inspiriert. Es ist ein Protestsong und zugleich eine Hymne der damaligen (1968) polnischen Jugend, das immer noch aktuell ist.
Damit Sie, liebe Zuhörer, nachvollziehen können, warum es so passend ist, zitiere ich die deutsche Übersetzung:
Seltsam ist diese Welt
Seltsam ist diese Welt
in der es noch immer
so viel Böses gibt.
Und seltsam ist,
dass seit so vielen Jahren
Menschen Menschen verachten.
Seltsam ist diese Welt
die menschliche Welt,
manchmal schämt man sich,
es zuzugeben.
Und es kommt doch öfter vor,
dass jemand mit einem bösen Wort
so wie mit einem Messer tötet.
Doch es gibt mehr gute Menschen
und ich glaube fest daran,
dass diese Welt
niemals durch jemand zerstört wird.
Nein! Nein! Nein!
Es ist an der Zeit,
allerhöchste Zeit
den Hass in sich selbst zu zerstören.
Doch es gibt mehr gute Menschen
und ich glaube fest daran,
dass diese Welt
niemals durch jemanden verschwindet.
Nein! Nein! Nein!
Es ist an der Zeit,
allerhöchste Zeit
den Hass in sich selbst zu zerstören.
Außerdem in der Sendung verwendeten wir ein Fragment aus dem im Februar 2008 erschienenem Buch Viva Polonia – Als deutscher Gastarbeiter in Polen. Sein Autor, Steffen Möller, berichtet aus eigenen Erfahrungen und behandelt Themen, wie die Mentalität der Polen, polnische Sitten, etc.. Er zeigt auf humorvolle Art und Weise sowohl die guten, als auch die schlechten Seiten Polens. Trotz der unterschiedlichen Rezensionen in Deutschland hielt sich das Buch fast ein Jahr lang in der Spiegel-Bestsellerliste und wurde bislang über 300.000mal verkauft. Während die meisten Rezensenten vor allem den Unterhaltungswert und den Beitrag zur Völkerverständigung hervorheben, kritisieren die anderen die oberflächliche Faktendarstellung und das Bedienen von Klischees. Mit dem gleichnamigen Bühnenprogramm ist Steffen Möller seit März 2008 über 200mal in Deutschland und Österreich aufgetreten. Zusammen mit Kurt Krömer begibt er sich auf einer gemeinsamen Rundreise durch Polen. In kurzen Trickfilmen bringen uns die beiden "Grenzgänger" die schönsten Eigenarten und Vorurteile von Polen näher. Polen für Anfänger – Wissenswertes, Aberglaube, Sprache, Katholizismus.
(Quelle: http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=17876&mode=play )
Wir bedanken uns, bei all jenen, die bei dieser Sendung mitgewirkt haben: Danuta Maciejewska, Michael Edlmair und den Interviewten. Wir sind leider aus Zeitgründen gezwungen, unsere Interviews zu kürzen.
Polen ist ein großes Land im Herzen Europas, das über 1000 Jahre alt ist. Es liegt an der Weichsel, an der Oder und an der Ostsee. Polen ist fast 4Mal größer als Österreich. Dank der stürmischen Geschichte, der zentralen Lage in Europa, sowie den Berührungspunkten vieler Nationen und Konfessionen entwickelte sich in Polen eine faszinierende materielle und geistige Kultur… aber wie schaut Polen aus der Sicht der Österreicher aus? Was wissen Österreicher über Polen eigentlich?? Sind es nur Klischees? Na ja, immer hin haben Klischees einen schlechten Ruf, dafür merkt man sie sich leichter. Ob es tatsächlich so ist, haben wir ein paar Leute befragt.
Musikalische Begleitung:
1. Etüde in E-DUR vom Frederik Chopin. Es ist eine besondere Etüde für Polen. Als Chopin sie komponierte, befand er sich im Ausland. Die Etüde ist eine Erinnerung an sein Heimatland.
Fryderyk Franciszek Chopin - wurde in der Nähe von Warschau in Żelazowa Wola geboren. Er komponierte schon im Alter von sieben Jahren. Fryderyk Chopin musste als Gegner der russischen Oberherrschaft Polen verlassen, um dem Gefängnis zu entkommen. Bis zu seinem Tod lebte er im Exil. Er gehörte zu den einflussreichsten und populärsten Klavierkomponisten des 19. Jahrhunderts und gilt als bedeutendste Persönlichkeit in der Musikgeschichte Polens. Er bleibt ein Genie, das über den Tod hinaus lebt. Das Jahr 2010 ist ein Jubiläumsjahr zu Ehren seines 200. Geburtstages.
(Quelle: http://www.culture.pl/de/culture/artykuly/os_chopin_fryderyk )
2. "Smuga cienia" („Die Schattenlinie“) – gesungen von Anna Maria Jopek, Musik - Wojciech Kilar. Das Stück stammt aus der Verfilmung einer Erzählung von Joseph Conrad unter dem Titel „Smuga cienia“ vom Regisseur Andrzej Wajda.
Anna Maria Jopek ist eine polnische Sängerin, die in Warschau geboren wurde. In der Manhattan School of Music in New York lernte sie Jazz. Außerdem studierte sie das klassische Klavier in der Warschauer Musikakademie. 2000 unternahm sie eine Konzertreise nach Israel und war in Katowitz mit ihrer Band die Vorgruppe von Sting. Sie und ihre Band tourten unter anderem in Deutschland, Österreich, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Sie arbeitete sie mit dem deutschen Gitarristen Robert Wolf zusammen… (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Maria_Jopek )
Wojciech Kilar gehört neben Krzysztof Penderecki und Henryk Mikołaj Górecki zur polnischen Avantgarde der 1960er Jahre. In den letzten dreißig Jahren erlangte er Ruhm vor allem als Komponist zahlreicher Filmmusik. Er wurde in Hollywood bekannt, wo er unter anderem mit Roman Polański in dem Drama Der Pianist zusammenarbeitete. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wojciech_Kilar )
Andrzej Wajda – studierte in der Staatlichen Filmschule in Łódź. Seine Filme Der Kanal und Asche und Diamant gelten als Meisterwerke des polnischen Kinos. Seit 1959 ist Wajda auch Theaterregisseur, vor allem am Teatr Stary in Krakau, aber auch an internationalen Bühnen. 1987 erhielt er den renommierten Kyoto-Preis. Seine Filme wurden auf den wichtigsten internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. 2000 erhielt er den Ehren-Oscar und auf der Berlinale 2006 den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk. Von Oktober 2006 bis Januar 2007 liefen die Dreharbeiten zu seinem Film über das Massaker von Katyń. Der Film kam am 17. September 2007 unter dem Titel Katyń in die polnischen Kinos; im Januar 2008 wurde die Nominierung von Katyń für den Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" bekanntgegeben. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Andrzej_Wajda )
3. Jazz Band Ball Orchestra - es ist die älteste Jazz-Gruppe in Polen und gleichzeitig international erfolgreichste Band traditionellen Jazzstils. Sie wurde von Trompeter Jan Kudyk gegründet. Ende der 60er tourte die Band durch Westeuropa und in den 80er Jahren schaffte sie dann den Sprung über den Atlantik und startete die erste Tournee durch die USA und Kanada. Für Sie ein Fragment aus dem Louis Amstrong Jazz Festival 2009
4. Krzysztof Dobrek – wie er selbst sagt: „Ich bin zur Welt gekommen um Musik zu machen“. Als Kind hat er ein paar Jahre Akkordeon gelernt, doch er wollte nie Akkordeonist werden. Das Leben hat ihm aber bewiesen, dass Akkordeon das Instrument ist, durch welches er sich, seine Gedanken und seine Gefühle zum Ausdruck bringen kann. Er wuchs in Polen auf. 1990 emigrierte Dobrek nach Wien und begann dort – nach zehn Jahren Abstinenz von diesem Instrument – wieder Akkordeon zu spielen. Krzysztof durchlief jahrelang die harte „Schule der Straßenmusik“ – eine Schule, die er höher zu schätzen weiß als seine akademische Ausbildung. Es folgten Projekte im Theater in der Josefstadt und im Burgtheater. Er spielte beim Acoustic Drive Orchestra und der Tschuschenkapelle und ist Akkordeonist von Maria Bills Edith-Piaf- und Jacques-Brel-Revuen. Krzysztofs Kompositionen werden u. a. von namhaften Ensembles wie Mnozil Brass, Triology und den Wiener Concert Schrammeln interpretiert. (Quelle: http://www.dobrek-bistro.com/biodobrek.htm )
5. Edyta Górniak bekannt als „Edyta“ gehört zu den polnischen Künstlern, denen es gelungen ist, internationale Chartplazierungen zu verzeichnen. Für Sie „Dotyk“ zu Deutsch „Berührung“ aus ihrem besten Album unter dem gleichen Titel.
6. „Dziwny jest ten świat“ („Seltsam ist diese Welt“) von Czesław Niemen - zum Schluss ein Lied, das wir allen unseren Zuhören widmen.
Niemen wurde als Czesław Juliusz Wydrzycki geboren. Seine Karriere als Rocksänger begann er Anfang der 1960er Jahre mit Liedern im Stil der Beatles, unter anderem als Mitglied der Band Niebiesko-Czarni. Niemens erstes Soloalbum erschien 1967 und enthielt den bis heute größten Protestsong und die Hymne der damaligen polnischen Jugend Dziwny jest ten świat (Seltsam ist diese Welt). Dieses Album sorgte auch für seinen Durchbruch im internationalen Rockgeschäft. Als Niemens Hauptwerk gilt das 1969 entstandene Album Enigmatic, ein Werk, das er dem Andenken des polnischen Freiheitshelden General Józef Bem gewidmet hat. Mit dem sechzehnminütigen Titelstück gelang Niemen eine überraschende Synthese aus traditioneller Kirchenmusik und avantgardistischer Rockmusik. Dieses Album offenbarte einen tief religiösen, in der Geschichte seiner polnischen Heimat verwurzelten Künstler. Niemen Enigmatic wurde zu einem Meilenstein in der polnischen Musikgeschichte und gilt noch immer als die „beste polnische Rockplatte aller Zeiten“ (Tylko Rock). Niemen gab Konzerte unter anderem in Frankreich, Italien, Deutschland, Indien und in England. In den 1980er und 1990er Jahren komponierte er zahlreiche Filmmusiken, darunter für Andrzej Wajdas Film Wesele (Die Hochzeit). Er trat weiter mit Konzerten auf und galt als lebende Legende der polnischen Rockmusik. Er beschäftigte sich in seinen letzten Lebensjahren neben der Komposition mit der Malerei und der Grafik. Am 17. Januar 2004 starb Czesław Niemen in Warschau an Krebs.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Czes%C5%82aw_Niemen )
Dziwny jest ten świat – Dieser Song entstand 1967. Niemen wurde durch das ein Jahr zuvor erschienene “It’s a man’s world“* von James Brown musikalisch inspiriert. Es ist ein Protestsong und zugleich eine Hymne der damaligen (1968) polnischen Jugend, das immer noch aktuell ist.
Damit Sie, liebe Zuhörer, nachvollziehen können, warum es so passend ist, zitiere ich die deutsche Übersetzung:
Seltsam ist diese Welt
Seltsam ist diese Welt
in der es noch immer
so viel Böses gibt.
Und seltsam ist,
dass seit so vielen Jahren
Menschen Menschen verachten.
Seltsam ist diese Welt
die menschliche Welt,
manchmal schämt man sich,
es zuzugeben.
Und es kommt doch öfter vor,
dass jemand mit einem bösen Wort
so wie mit einem Messer tötet.
Doch es gibt mehr gute Menschen
und ich glaube fest daran,
dass diese Welt
niemals durch jemand zerstört wird.
Nein! Nein! Nein!
Es ist an der Zeit,
allerhöchste Zeit
den Hass in sich selbst zu zerstören.
Doch es gibt mehr gute Menschen
und ich glaube fest daran,
dass diese Welt
niemals durch jemanden verschwindet.
Nein! Nein! Nein!
Es ist an der Zeit,
allerhöchste Zeit
den Hass in sich selbst zu zerstören.
Außerdem in der Sendung verwendeten wir ein Fragment aus dem im Februar 2008 erschienenem Buch Viva Polonia – Als deutscher Gastarbeiter in Polen. Sein Autor, Steffen Möller, berichtet aus eigenen Erfahrungen und behandelt Themen, wie die Mentalität der Polen, polnische Sitten, etc.. Er zeigt auf humorvolle Art und Weise sowohl die guten, als auch die schlechten Seiten Polens. Trotz der unterschiedlichen Rezensionen in Deutschland hielt sich das Buch fast ein Jahr lang in der Spiegel-Bestsellerliste und wurde bislang über 300.000mal verkauft. Während die meisten Rezensenten vor allem den Unterhaltungswert und den Beitrag zur Völkerverständigung hervorheben, kritisieren die anderen die oberflächliche Faktendarstellung und das Bedienen von Klischees. Mit dem gleichnamigen Bühnenprogramm ist Steffen Möller seit März 2008 über 200mal in Deutschland und Österreich aufgetreten. Zusammen mit Kurt Krömer begibt er sich auf einer gemeinsamen Rundreise durch Polen. In kurzen Trickfilmen bringen uns die beiden "Grenzgänger" die schönsten Eigenarten und Vorurteile von Polen näher. Polen für Anfänger – Wissenswertes, Aberglaube, Sprache, Katholizismus.
(Quelle: http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=17876&mode=play )
Wir bedanken uns, bei all jenen, die bei dieser Sendung mitgewirkt haben: Danuta Maciejewska, Michael Edlmair und den Interviewten. Wir sind leider aus Zeitgründen gezwungen, unsere Interviews zu kürzen.